Störungsbild 6
Orofaziale Dysfunktionen bezeichnen eine gestörte Muskelfunktion im Mund-, Kiefer und Gesichtsbereich. Die Ursachen können angeboren sein z.B bei Syndromen ( Down Syndrom ), neuromotorischen Bewegungsstörungen ( Cerebralparesen ) oder Fehlbildungen ( Lippen-,Kiefer-, Gaumen-,Segelspalten ). Hierzu zählen auch isolierte Auffälligkeiten wie z.B. eine schlaffe Zungen- oder Lippenmuskulatur. Erworbene Auffälligkeiten der orofazialen Muskulatur entstehen häufig durch neurologische Erkrankungen( M. Parkinson, ALS, Multiple Sklerose usw. ) postoperativ nach Tumoroperationen oder durch Fehlbelastungen der Muskulatur. Ein wesentlicher, häufiger Symptombereich der erworbenen Störungen sind die Fazialisparesen ( Gesichtslähmungen) und Funktionsstörungen des Kiefergelenkes, die sich durch Knacken und Knirschen des Kiefergelenkes, Druckgefühl der Muskulatur, Kopfschmerzen , Tinnitus usw. äußern. Im Kinder- und Jugendalter treten oftmals die sogenannten Zungenfehlfunktionen in Erscheinung mit einer abgesenkten Zungenruhelage und einem frontalen Schluckmuster, das den Kiefer- und Zahnstatus ungünstig beeinflussen kann. Oft geht diese Symptomatik mit einer Mundatmung einher.
Eine wesentliche Behandlungsmethode bei der Therapie orofazialer Dysfunktionen ist die Orofaziale Regulationstherapie ( ORT ) nach Castillo Morales, die je nach Störungsbild eingesetzt wird.